Vom Uniklinikum zum Nazitreffen – Ergotherapeut Robert Nütz

Am 13.09.2025 lud der extrem rechte „Jungeuropa-Verlag“ in die Nähe von Dresden zu einem Verlagstreffen ein. Unter den knapp 200 Teilnehmenden befand sich auch eine Gruppe von Leipziger Rechten, die der „Identitären Bewegung“ (IB) zugerechnet werden können. Teil dieser Gruppe war der in Markkleeberg wohnende Robert Nütz. Obwohl sich Nütz von öffentlichen Veranstaltungen zumeist fern hält, ist er in der lokalen IB-Szene vernetzt.

Der Ergotherapeut arbeitet am Universitätsklinikum Leipzig auf der Neurologischen Intensivtherapiestation G 1.1. Mindestens 2023 nahm Nütz nachweislich als Referent an einer Schlaganfall-Fachkonferenz des Klinikums teil. In einem im März 2025 auf dem offiziellen YouTube-Kanal des Universitätsklinikums Leipzig hochgeladenen Video zeigt Nütz deutlich das seit einigen Jahren in der rechten Szene verbreitete „White Power“-Handzeichen.

Robert Nütz formt in einem PR-Video der Universitätsklinik vom 06.03.2025 das „White Power“-Handzeichen (Quelle: YouTube)

Den Ersteller_innen des Videos war die Bedeutung von Nütz‘ Geste mutmaßlich nicht bekannt, seine Teilnahme am Verlagstreffen verdeutlicht jedoch eine reale Einbindung in extrem rechte Strukturen. Auch außerhalb des Internets. 
Seine Nähe zur „Identitären Bewegung“ legt zudem die Vermutung nahe, dass Robert Nütz für IB-Aufkleber verantwortlich sein könnte, die wenigstens im Frühjahr 2025 in ausschließlich Mitarbeiter_innen zugänglichen Bereichen des Uniklinikums verklebt wurden. Seit mindestens 2023 tauchen darüber hinaus immer wieder Sticker der IB rund um das Gelände des Uniklinikums auf.

Dass eine Person wie Robert Nütz, die im Umfeld der „Identitären Bewegung“ agiert und zu einem wichtigen Netzwerktreffen der extremen Rechten reist, in einem sensiblen Bereich des Leipziger Universitätsklinikums arbeiten kann, ist ein untragbarer Zustand.

Die Leipziger IB-Aktivist_innen Vincent Herzog, Leonhard Sternitzke, Robert Nütz (abgewandt) und Linda Kraft (Penig) (v.l.n.r.) beim Treffen des „Jungeuropa-Verlags“ am 13.09.2025 (Quelle: Pixelarchiv)